Eignungstest bei der Polizei

Mittlerer Dienst in Baden-Württemberg

Ein großer Traum für viele ist es bei der Polizei zu arbeiten. Doch dazu muss man erstmal einen eignungstest absolvieren, der es in sich hat. Ein Bewerber schildert hier wie es bei ihm gelaufen ist.

Bei der Polizei zu arbeiten ist mein absoluter Traum. Um alles richtig zu machen, rief ich also vor meiner Bewerbung dort an, weil ich nach guten Tipps zur Vorbereitung fragen wollte. So erfuhr ich von dem Hesse/Schrader Buch Testtraining 2000plus. Nun schildere ich meine Erlebnisse.

Tipp: Falls die Anreisezeit länger als eine Stunde betragen sollte, unbedingt am Vorabend zwischen 18:00 und 21:00 Uhr anreisen, da man schon morgens um 7:15 Uhr an der Pforte stehen muss. Um 7:30 Uhr fing es mit folgendem Test an:

Sprachverständnistest

30 Aufgaben zum Thema Deutsch, Rechtschreibung und Sprichwörter. Die Mindestanforderungen zum Bestehen waren 14 richtige von 30. Zu jeder Frage gibt es drei Antwortmöglichkeiten. Die Bearbeitungszeit beträgt 15 Minuten. Bei diesem Test flogen schon 2 Mitbewerber raus!

Diktat

Nach einer kurzen Pause folgte das Diktat. Ebenfalls am PC hört man über einen Kopfhörer einen gesprochenen Text. Das Diktat wurde in 20 Abschnitte geteilt, bei einem Abschnitt gab es 1-3 Lücken, bei anderen Abschnitte 6-7 Lücken. Man konnte jeden Abschnitt höchstens 3x anhören. In diese Textlücken musste man die vorgesprochenen ca. 60 fehlenden Wörter über die Tastatur in richtiger Schreibweise eintragen. Das Diktat dauert ca. 30 Minuten. Beispielwörter: Bredouille, boshaft, Mühsal und andere.

Bei diesem Test fielen 6x Mitbewerber durch, das heißt, dass jetzt nur noch die Hälfte dabei war (8 von 16).

Intelligenztest

Verbale, rechnerische und abstrakt logische Intelligenz

Dieser Test ging ca. 1h 30 min, auch wieder alles am PC. Nun musste man genau aufpassen. Jeder Teil hatte zwei Blöcke mit jeweils 20 Aufgaben. Alles ging auf Zeit, sodass es nicht möglich war, alle Aufgaben zu lösen. Freundlicherweise erhielten wir davor ein Blatt, sodass wir uns bei dem rechnerischen Teil Notizen machen konnten. Beim verbalen Intelligenztest gab es wieder 4-5 Antwortmöglichkeiten, obwohl nur immer eine richtig war. Satzergänzungen (beim Fahren benötigt man besonders … Lösung: Aufmerksamkeit, ist auch im Buch vorhanden, Tipp: unbedingt lernen!), Gemeinsamkeiten (Atelier & Werkstatt / Butter & Brot), Sprichwörter, gleiche Wortbedeutungen, Sprachanalogien (Wasser/Erosion = Alter/ ??? also Falten). Beim rechnerischen Test musste man nur kleine Multiplikationsaufgaben lösen: 10x13 = oder 100:25, aber auch Figurenreihen von leicht bis schwer kamen dran. Der letzte Test, abstrakt logisches Denken, war am schwierigsten. Es war ein Musterwürfel vorgegeben. Auf jeder Seite die bekannten Augenzahlen. In diesem Test konnte man drei Seiten sehen und musste herausfinden, welcher Würfel (5 zur Auswahl) sich in dem Musterwürfel versteckt. Danach wurde eine vorgegebene Figur in mehrere Stücke zerschnitten. Man musste nun herausfinden, welche Musterfiguren (a,b,c,d) aus den einzelnen Teilstücken zusammengesetzt werden können, ohne dass Ecken überstehen.

Sportleistungstest

Wir kamen nicht zur Ruhe, denn direkt nach dem Intelligenztest, den glücklicherweise alle bestanden hatten, mussten wir in die Sporthalle, um dort nun unser sportliches Können unter Beweis zu stellen. Als erstes mussten wir den Koordinationstest bestreiten: ein ca. 22 Meter langer Parcours, indem man Hindernisse überwinden muss. Diesen Parcours muss man auf einem vorgeschriebenen Laufweg so schnell wie möglich absolvieren. Beim Schnelligkeitstest mussten wir ca. 70 Meter auch in einer vorgeschriebenen Zeit rennen. Hindernisse waren in diesem Fall zwei Kästen, an denen man vorbei rennen musste. Der letzte Test war der anstrengendste. Wir wurden in zwei 4er Gruppen aufgeteilt und mussten nun die 2475 Meter (= 33 Hallenrunden) in 12 Minuten rennen. Man bekam zusätzlich ca. 30 Sekunden Aufschlag, falls man es nicht in der vorgegebenen Zeit geschafft hat.

MMI & Abschlussgespräch

Nun hatten wir eine einstündige Pause, die wir in der Polizeikantine verbracht haben. Danach mussten wir das Multimodale Interview (MMI) bestreiten, bei dem wir von einem Polizeipsychologen zu unserer Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Selbstkontrolle und Teamarbeit befragt wurden. Dieses Interview zählte 2/5 des gesamten Punktergebnisses. Man durfte dies natürlich nicht locker zu nehmen. Nach diesem MMI folgte ein persönliches Abschlussgespräch, bei dem man die weiteren Schritte gesagt bekommen hat.

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