Mit diesem Ablauf hatte ich mich zwischen 10 - 16Uhr auseinander zu setzen:
Personaler im Freizeit-Look
Am leichtesten lernt man von anderen. Teilnehmer schildern Ihre Erfahrungen und berichten von Ihrem Assessment Center
Bericht lesenAlle Plätze waren durch Namensschilder vorbestimmt. Vor dem Assessment Center hieß es, man kann seinen Modegeschmack gerne durch sein Outfit vermitteln, wenn man sich für den Fashion-Trainee bewirbt. Darauf wäre ich nicht gekommen :)
Ziemlich unerwartet jedoch, dass erstens die Dame aus der Personalabteilung, die die Unternehmenspräsentation durchführte und uns durch das ganze AC begleitete, flache, offene Sandalette ohne Absatz, eine dreiviertel Hose und nicht mal eine Bluse trug (also absolut im Freizeit Look! Man fühlte sich völlig overdressed, denn die Hälfte der Teilnehmer saß im Anzug da). Und zweitens: die Dame zudem sehr jung, selbst noch keine 1,5 Jahre in der Personalabteilung war, wie sie uns freundlichst mitteilte.
Ich habe zum einen mehr Leute von der Unternehmensseite erwartet und vor allem erfahrenere. Aber schön, wenn man als Neueinsteiger wirklich Chancen bekommt!
Der Test bestand aus 3 Teilen. Erst ein psychologischer Test. Danach folgte ein weiterer Test unter hartem Zeitdruck (mathematische Fragen, räumliches Vorstellungsvermögen, analytisches Denken, in kurzer Zeit Namen und dazugehörige Berufe merken, also Markus Müller ist Schreiner, Sabine Schmidt ist Tischlerin - anschließend muss man den Berufen dann Namen zuordnen, ebenso: Grafiken und Symbole einprägen und anschließend den Grafiken die richtigen Symbole zuordnen, außerdem: Bildschirmseiten voll Schlüsselbilder - ja, so richtige Schlüssel mit Bartzacken - mit 0 bis 4 Zacken und man musste nur die mit 3 Anklicken. Also ein Konzentrationstest). Der dritte Teil war wieder ein psychologischer Test genau wie der erste, auch mit zum Teil gleichen Fragen.
Beim psychologischen Test hat man eine Frage gestellt bekommen wie z.B.: Finden Sie, dass Sie für ihren Erfolg mehr kämpfen als andere? Dann musste die Frage durch die Abgabe einer Wertung von -3 bis +3 erfolgen. Sehr viele Fragen gingen in die Richtung: Finden Sie, Sie strengen sich im Studium mehr an als andere, Sie arbeiten länger, härter, fleißiger als andere?
Ich habe meist ehrlich mit der Mitte, also 0 geantwortet, da ich denke, dass meine Freunde mit ihren Stärken und Schwächen unter dem Strich in etwa alle gleich fleißig sind.
Am Ende der Computertests haben wir das Ergebnis gleich mitgeteilt bekommen und bei dem Punkt Leistungsbereitschaft gleicht fett auf der ersten Seite hatte ich nur 80%; unterdurchschnittlich! Großartig, in Zukunft werde ich immer lügen und +3 anklicken. ;)
Zum zweiten Teil der Tests, der unter enormen Zeitdruck zu bearbeiten war, muss ich anmerken, dass manche Fragen, bei denen man z.B. lesen und sich das Gelesene merken muss oder aus einer Reihe von Wörtern (Tisch, Stuhl, Schrank, Krawatte), auswählen muss, welches nicht dazu passt (Krawatte!), oder Hypothesen nach Richtigkeit beurteilen sollte (2 Angaben: Alles Grüne ist ein Ball, manche Bälle sind rund und dann 4 Aussagen bei denen man sagen muss, ob eine oder keine richtig ist) ... also bei solchen Fragen sind Ausländer oder Legastheniker, die langsamer lesen von vornherein im Nachteil. Die Zeit ist irre knapp!
Weite Anmerkung, alle Teilnehmer sollten möglichst sitzen bleiben, auch wenn man sie bereits früher mit dem Test fertig waren, sonst verunsichert es die Restlichen noch zusätzlich - außer es ist natürlich beabsichtigt.
Ohne Pause ging es weiter zur Selbstpräsentation. Sie sollte 3min dauern, ausdrücklich nicht den Lebenslauf wiedergeben und folgende Fragen beantworten:
Man bekam etwa 10min Vorbereitungszeit. Das ist sehr wenig, weil man von dem PC-Test noch völlig neben der Spur war. Dabei ist zu bemerken, dass die erste Hälfte der Teilnehmer hauptsächlich auf Fragen eingegangen sind, die vom Ausland oder persönlichen Engagement erzählten. Dann kippte das ganze aber irgendwie und es standen nur noch Praktika im Vordergrund, die restlichen Fragen wurden nur beiläufig beantwortet. Was jetzt besser/richtiger gewesen ist, würde mich heute noch interessieren.
Bei der Selbstpräsentation kam eine weitere Dame hinzu (Outfit genau die gleiche Anmerkung wie weiter oben bei der ersten Dame). Mitten in der dritten Präsentation kam dann unangekündigt ein älterer Herr (unauffällig gekleidet), der sich die restlichen Teilnehmer anhörte und anschließend wieder wortlos verschwand. Strange. Was für ein Auftritt!
Dann war PauseIn die Mittagspause ging man geschlossen mit der ersten jungen Dame in die Kantine. Beim Essen hat man deutlich gemerkt, dass die Dame zwei Kandidaten bereist persönlich gut kennt - nun ja, kein gutes Gefühl, da das Unternehmen nicht 20 Plätze zu vergeben hatte.
Man hat eine Aufgabe bekommen, grob gesagt, Expansion ja/nein, wenn ja, welches Objekt. Wir haben uns in 3 Gruppen aufgeteilt. Meine Gruppe bestand aus 5 Leuten und hatte nur einen Beobachter (kein gutes Verhältnis, finde ich), der noch nicht mal durchgehend bei uns war. Ansonsten wie Gruppenarbeit eben so ist, jeder kämpft um die Leaderposition, was weder die Effektivität noch die Stimmung hebt. Genauso verlief auch die Gruppenpräsentation.
Fotos mit einer Auswahl an Accessoires wurden gezeigt, ebenso Fotos mit verschiedenen Outfits. Die Fragen dazu: Welches Accessoire passt zum Outfit? Oder: 10 Hemden, eine Krawatte: welches Hemd passt zur Krawatte? Mehrere Fotoaufgaben dieser Art, mehrere Marken, welche Marke passt vom Stil zu welchem Foto?
Ich habe mich fast durchgehend gefragt, wenn ich mich nicht für den Fashionbereich, Marketing oder Einkauf bewerbe, wozu dann dieser Test? Was spielt es da für eine Rolle, ob ich anhand eines Fotos sagen kann, ob ein Kleid von Dior ist?
Eine Stelle war zu vergeben. Ich habe eine Absage bekommen. Nicht per E-Mail. Auch nicht per Anruf. Man musste sich im Internet einloggen und bekam lediglich die Absage zu lesen, was doch etwas schwach ist für ein so großes Unternehmen. Ich dachte immer: Geld verdirbt den Charakter - Mode möglicherweise auch? Na gut, gehe ich zukünftig zu C&A.
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