Gedächtnistraining

Dass wir uns nicht alles merken können ist bei der Vielzahl von Eindrücken, denen wir täglich ausgesetzt sind, verständlich und wichtig. Doch wie oft schon haben wir uns ein besseres Gedächtnis gewünscht! Ihre ausgeprägte Merkfähigkeit ist auch ein Wunsch der Personaler und wird daher gern in Eignungstests überprüft. Je mehr Sie Ihr Gehirn fordern, desto bessere Leistung wird es auch bringen. Trainieren Sie Ihre grauen Zellen kontinuierlich, und Sie sind nicht nur Alltag und Berufsleben, sondern auch dem Eignungstest gewachsen.

Merkfähigkeit und Kurzzeitgedächtnis: Wenn ich nur wüsste...

Wer kennt das nicht:

• Geschäftsessen mit Partnern. Zehn neue Gesichter, zehn neue Namen.
• Ihr Chef schickt Sie spontan zu einer Firmenpräsentation. In der Eile haben Sie Ihren Notizblock vergessen.
• Sie sind neu in Ihrem Bereich und werden gerade eingearbeitet. Ihr Kollege gehört zur ungeduldigen Sorte und vermittelt Ihnen in 20 Minuten ein komplettes Arbeitshandbuch.

Wie genau können Sie sich wesentliche Details in solchen und ähnlichen Situationen einprägen?

Mit Tests zu Ihrer Gedächtnisleistung wollen Personaler Ihre Konzentration, Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Strapazierfähigkeit überprüfen. Sind Sie zu 100% bei der Sache? Können Sie wichtige Informationen behalten und wiedergeben? Um Ihre Merkfähigkeit zu beweisen, müssen Sie sich im Einstellungstest wahrscheinlich Unsummen von Zahlen merken, Details einprägen, Wörter erinnern, Vokabeln lernen, Wegstrecken einzeichnen, u.v.m.

Die Schlüssel für eine bessere Merkfähigkeit:

• Je interessierter Sie sind, desto leichter prägen Sie sich neue Informationen ein. Lassen Sie die Dinge, die Sie behalten wollen, wichtig für Sie werden.
• Die Assoziation von Unbekanntem mit Vertrautem baut Brücken in Ihrem Gehirn. So werden Informationen abrufbar gespeichert.
• Situationen, Personen, Gegenstände prägen sich tiefer in Ihr Langzeitgedächtnis ein, je mehr diese mit verschiedenen Sinneseindrücken verbunden sind.
• Visualisierung hilft nicht nur beim Speichern, sondern auch beim Abrufen von neuen Informationen. Verknüpfen Sie Details mit Bildern.
• Durch ständige Wiederholung verankert sich neues Wissen in Ihrem Gedächtnis.

Personen, die über ein reichhaltiges Wissen verfügen, lernen übrigens schneller. Wenn Sie also im Zuge der Vorbereitung auf einen Eignungstest Ihr Allgemeinwissen aufbessern, schulen Sie gleichzeitig auch Ihre Merkfähigkeit.

Bearbeitungshinweise

Seien Sie unbedingt geduldig und nutzen Sie die Zeit, die Ihnen zum Einprägen von Daten, Zahlen oder Details zur Verfügung steht, bis zur letzten Sekunde aus.

Angst und Nervosität blockieren die Aufnahme und den Abruf von neuen Informationen (Black Out). Versetzen Sie sich also in einen Zustand der Ruhe.

Nutzen Sie (eigene) Merkstrategien. Sollen Sie sich z.B. Gesichter einprägen, merken Sie sich nicht nur Details, sondern nehmen Sie Emotionen mit auf. Es ist leichter, sich an ein wütendes Gesicht zu erinnern, als an eines mit einem Ohrstecker.

Erstellen Sie geistig ein Bild oder eine Merkgeschichte, wenn Sie sich eine Vielzahl von zusammenhanglosen Wörtern oder Ziffern einprägen sollen.

Wie so oft wird nicht von Ihnen erwartet, dass Sie alle Aufgaben vollständig lösen. Wenn Sie 50% richtige Antworten liefern, sind Sie schon ganz gut dabei. Bleiben Sie also entspannt, auch wenn Sie nicht alles schaffen.

Tipps zur Vorbereitung

Ihr Gehirn ist aktiv, solange Sie es fordern. Halten Sie Ihre grauen Zellen auf Trab, in dem Sie neue Wege gehen. Durchbrechen Sie Routine und Gewohnheit!

• Üben Sie, mit links zu schreiben (bzw. rechts, wenn Sie Linkshänder sind),
• verbringen Sie eine viertel Stunde mit verbundenen Augen in Ihrer Wohnung,
• nehmen Sie immer wieder einen neuen Weg zur Arbeit, zum Bäcker, zu Freunden.

Solche und ähnliche von der Norm abweichenden Handlungen regen die unterschiedlichsten Bereiche in Ihren beiden Gehirnhälften an und trainieren Ihre kognitiven und visuellen Fähigkeiten.

Sie können Ihr Gedächtnis rund um die Uhr trainieren, und das sogar spielerisch. Wie wäre es mit Ich packe meinen Koffer oder Memory? Es gibt auch PC-Programme oder Gehirnjogging-Spiele für Handy oder Smartphone, mit denen Sie täglich wenige Minuten üben können. Mit Freude, Begeisterung und Neugier lernt es sich am besten!

Erarbeiten Sie sich Ihre eigenen Merkstrategien für die verschiedenen Aufgaben.

Vermeiden Sie auf jeden Fall Überforderung. Üben Sie in Ihrem Tempo und steigern Sie sich langsam und stetig. Mit Überforderung kommt Frustration und damit Blockade. Und die können Sie wirklich nicht gebrauchen.

Notieren Sie sich während der Übung Ihre Testergebnisse in den unterschiedlichen Bereichen. So sehen Sie Ihren Trainingsbedarf (z.B. türkische Vokabeln, Zahlen). Üben Sie das, was Sie sich schwerer merken können, intensiver.

Greifen Sie öfter zu Stift und Papier, als zur Tastatur.

Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und Lebensführung. Drogen- und Alkoholmissbrauch fördern Gedächtnisschwund. Im Gegenzug mindert ein trainiertes Gehirn das Demenz-Risiko.